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Tourenbericht Milchlöchli

Bei schönstem Sommerwetter trafen sich 10 Mitglieder der Sektion Prättigau beim Schützenhaus in Dornach. Ueli erklärte uns den ersten Anlass zu Ehren des 100-Jahres-Jubiläums und die Expedition zum Milchlöchli anhand eines 12-seitigen Tourenberichtes von anno 1920.

Nach einem gemütlichen Aufstieg im Schatten des Waldes erreichten wir die Ruine Hilzenstein, einen eindrücklichen Felsen mit Resten der Ruine und einem sehr schönen Relief der damaligen Zeit. Weiter ging der Aufstieg zum Eingang der Höhle Milchlöchli. Einige verwegene Kollegen wagten eine Besichtigung des Höhleneinganges, einen kurzen Einstieg der aber bald an einem tiefen Schacht endet und somit nicht weiter begangen werden kann, auch nicht begangen werden soll; laut Ueli, unserem Tourenleiter.

Die üblichen Neckereien blieben natürlich nicht aus, und Ueli fand vor dem Weitergehen einen grösseren Stein in seinem Rucksack. Nun, die Kollegen kennen einander so gut, dass es immer schwieriger wird, jemanden einen Stein unwissentlich mittragen zu lassen. Ueli zeigte uns vor dem Höhleneingang eine Zeichnung aus der Expedition von 1920. Eindrücklich wie genau schon damals die Gänge beschrieben waren. Nun ging’s zur Feuerstelle auf der Fluh, wo Uelis liebe Frau das Feuer schon am Brennen hatte. Auch kalte Getränke hat sie mitgebracht und etwas zum Knabbern. Das Bier fand regen Absatz da es doch eine recht warme Angelegenheit war, das Milchlöchli zu erklimmen.

Alle genossen es sehr, ihre mitgebrachten Grilladen zu braten, haben sich doch seit Coronabeginn nie mehr so viel SAC-Mitglieder getroffen (wir sassen in gehörigem Corona-Abstand um die Feuerstelle, Rainer brachte noch zusätzliche Sitzgelegenheiten). Ueli las eine Zusammenfassung des damaligen 12-seitigen Tourenberichtes vor, was doch auch noch 6 Seiten ergab. Wie eigentlich gewohnt, liessen die gutgemeinten Zickeleien auch während des Vorlesend nicht ganz nach. Martin konnte es nicht lassen, Ueli Tannzäpfchen auf das Papier zu werfen, was aber Ueli in keiner Weise zu stören schien. Er las standhaft den Bericht weiter. Kompliment an den Tourenleiter Ueli für das Schreiben, das Lesen und das Aushalten der kollegialen Störversuche!

Der Abstieg wurde dann gegen 14 Uhr unter die Füsse genommen. Unterhalb der Tüfleten (wo der Teufel vor über hundert Jahren zur Strafe die Ziegen und Kühe über die Fluh getrieben hatte, weil man ihm die von ihm beanspruchte Milch mit Wasser verdünnt ins Milchlöchli goss, wie wir jetzt wussten), genossen wir noch das schöne Naturschutzgebiet, bevor uns der Weg zurück zum Schützenhaus führte.  

Es war eine wunderschöne, gelungene Tour, die ich ganz besonders genoss, da Corona doch zu einer schwer erträglichen Vereinsamung geführt hat.   

Erika

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